Die Pizzeria, die bei „Pizzeria Bochum“ ganz oben bei Google steht, dürfte seine Pizzaöfen in Dauerbetrieb haben. Aber dort zu landen, ist auch harte Arbeit – oder konkreter: lokales SEO. Mit dieser Suchmaschinenoptimierung für regionale Suchanfragen bekommt ihr nämlich die Leute auf eure Website, die in eurer Nähe sind. Es winkt also bare Münze.
Aber wie kommt ihr denn auf Seite 1? Unsere Tipps und Einblicke in das große Thema.
Was ist Local SEO?
Local SEO bezeichnet all die Faktoren, die darüber entscheiden, wer für lokale Suchanfragen bei Google weit oben angezeigt wird. Das bedeutet also, dass die Websites, die bei der Anfrage „Bäcker in Dortmund“ weit oben stehen, eine ziemlich gute lokale Suchmaschinenoptimierung durchgezogen haben.
Die Wichtigkeit von Local SEO unterstreicht schon eine Studie von 2014:
„Vier von fünf Verbraucher:innen nutzen Suchmaschinen, um lokale Informationen zu finden.“
Quelle: Google Studie „Understanding consumers‘ local search behavior“
Durch dieses Bewusstsein lag ein großer Ranking-Faktor schon früh in einer möglichst erfolgreichen Suche für regionale Anfragen. Deswegen werden einem nicht erst bei der konkreten Suche nach dem „Augenarzt Bochum“ die passenden Ergebnisse angezeigt, sondern auch bei den Anfragen „Augenarzt“ oder „Augenarzt in der Nähe“. Die angepassten Algorithmen machen es möglich und bedienen sich an den vielen Informationen des digitalen Endgeräts.
Für wen macht Local SEO Sinn?
Local SEO macht vor allem für regionale Unternehmen, Einrichtungen und Lokalitäten Sinn. Damit sind also branchenübergreifend all die gemeint, die ihre Kund:innen vor allem aus dem nächsten räumlichen Umkreis beziehen.
Damit sind zum Beispiel gemeint:
- Automobilbranche: Werkstätten, Autohäuser, Fahrschule
- B2B-Unternehmen: Ingenieurdienstleister, Beratungsunternehmen, Coaches
- Dienstleister: Friseur:innen, Handwerksbetriebe, Versicherungen
- Einzelhändler: Hobbyläden, Bürobedarf, Elektronikmärkte
- Finanzdienstleister: Banken, Finanzberater, Geldautomaten
- Gastronomiebetriebe: Cafés, Restaurants, Eisdielen
- Lieferservices: Paketversand, Lieferdienste von Gastro oder Supermärkten
- Reise- und Tourismusunternehmen: Hotels, Ferienwohnungen, Spas
- Veranstaltungen & Freizeiteinrichtungen: Freizeitparks, Museen, Konzerthallen
Im Endeffekt wisst ihr aber vermutlich selbst am besten, wie viel Prozent eurer Zielgruppe extra in eine andere Stadt fahren würden, um zu euch zu kommen. In den meisten Fällen denken wir trotz all der Globalisierung ja immer noch sehr regional.
Warum ist Local SEO wichtig?
Local SEO bekommt gerade im Zuge des „Mobile First“-Gedanken einen immer größeren Stellenwert. Denn das, was früher die gelben Seiten waren, übernimmt heute Google im Alleingang. Die Zahlen sprechen dabei für sich:
- Fast 80% der User:innen werden nach lokaler Suche aktiv
- Fast 44% suchen einmal die Woche nach lokalen Infos
Und wie unser Screenshot zeigt, kommen die obersten Ergebnisse ganz ohne Geld-Einsatz auf die vorderen Ränge – und krallen sich so auch direkt die meisten Besucher:innen. Während die Klickwahrscheinlichkeiten beim ersten Platz noch bei 59,59% liegen, bei Platz 2 bei 15,82% und bei Platz 3 bei 7,92%, gibt es schon ab Platz 11 nur noch 0,17% (Quelle: Content Consultants).
Um also nicht völlig unterzugehen, solltet ihr zumindest versuchen, für gewisse Suchanfragen im lokalen Bereich zu ranken. Aber wie funktioniert das genau?
Die Rankingfaktoren bei Local SEO
Google bezieht unterschiedliche Faktoren in seiner Bewertung für die passenden Ergebnisse mit ein. Der genaue Google Algorithmus ist natürlich weiterhin ein mindestens genauso gut gehütetes Geheimnis wie der Stein der Weisen. Allerdings kann man sich an einigen Fakten orientieren.
- Relevanz
Google ordnet anhand eingetragener Unternehmensinformationen ein, welches Profil zur Suchintention passt. Diese Infos zieht sich der Algorithmus aus eurer Google My Business-Seite und aus Signalen auf eurer eigenen Website. - Distanz
Google berechnet genau, wie weit euer Standort vom User entfernt ist und zeigt vor allem sehr nahe Suchergebnisse weit oben an. - Bekanntheit
Google schaut sich an, wie gut Seiten online ankommen. Dafür wird darauf geachtet, wie die Mobile-First-Ausrichtung funktioniert und auch auf Backlinks, Social-Media-Erwähnungen und Bewertungen geachtet.
Insgesamt möchte Google also Ergebnisse vorschlagen, die nicht nur gut ankommen, sondern auch zur Suche passen und in der Nähe sind. Gerade auf den Faktor Distanz habt ihr natürlich keinen Einfluss, die anderen Punkte könnt ihr aber durchaus zu euren Gunsten anpassen. Wir haben mal ein paar Tipps für euch.
Mit diesen Tipps verbessert ihr eure lokale SEO
Wer sich mit SEO auseinandersetzt, weiß, dass das eine echte Lebensaufgabe ist. Deswegen gibt es auch etliche Faktoren, an denen ihr tüfteln könnt, um euch einen kleinen Google-Boost zu sichern. Hier listen wir die wichtigsten Tipps für euer lokales SEO auf:
- Erstellt eine Landingpage pro Standort!
Dadurch finden euch immer die richtigen Leute. Auf der Landingpage sollten dabei natürlich auch Hinweise zum Standort genannt werden, beispielsweise eine Standortkarte, eure Adresse und die Vorstellung eures Standort-Teams. - Passt euer OnPage-SEO nochmal an
Schaut euch genau an, ob in euren Überschriften der Firmenname, Standort und das Hauptkeyword – zum Beispiel Pizzeria – auftauchen. Das liebt Google genau so sehr wie Meta-Titles und -Descriptions, in denen ihr das Spiel nochmal wiederholt. - Erklärt so viel wie möglich selbst!
Öffnungszeiten, Anfahrt, FAQs – Alles, was sich eure Kund:innen theoretisch fragen könnten, solltet ihr ihnen schon vorwegnehmen und ihre Suche so einfach wie möglich gestalten. - Erstellt Content, der Google schmeichelt
Wenn ihr Nerven und Zeit dafür habt, nutzt sie und erschafft einzigartigen Content. So könnt ihr euer Keyword-Set erweitern, wenn ihr zum Beispiel über eure eigenen Projekte berichtet. So findet man euch nicht nur unter „Friseur Bochum“, sondern auch unter „Hochsteckfrisur Hochzeit Bochum“ – ihr versteht, wo die Reise hingeht. - Steht zu eurer Region
Seid ihr mal Teil eines regionalen Wettbewerbs, eines Branchen-Treffens oder auch einfach einer städtischen Veranstaltung – schreibt darüber. Je mehr solcher Beiträge auf eurer Seite auftauchen, umso mehr wird eure Verbundenheit zur Region deutlich. - Legt Verzeichniseinträge an
Branchenverzeichnisse werden zum einen häufiger besucht, als ihr euch vorstellen könnt – und sind gleichzeitig auch noch echte Reichweitenbringer. Der Faktor Relevanz bekommt hier auf jeden Fall seine Bühne.
- Holt euch Bewertungen ein
Ob Bewertungsportal oder direkt bei Google – je mehr über euch geschrieben wird, desto besser. Fordert eure Kund:innen als künftig am besten direkt dazu auf, euch eine Bewertung zu hinterlassen. - Füllt eure Google My Business-Seite gut aus!
Die wird nämlich bei allen Google-Diensten ausgelesen und entscheidet am Ende darüber, wie gut oder auch schlecht ihr rankt.
- Nutzt Geo-Tagging bei Social Media!
Macht ihr ein Bild vor dem Bergbaumuseum, dann verlinkt es auch in eurem Post und markiert euren Standort. Auch Social Media-Beiträge werden schließlich immer mehr von Google berücksichtigt und geben euch nebenbei auch bei Social Media mehr regionale Kontakte.
- Macht regelmäßig eine Keyword-Recherche!
Auch im lokalen SEO ist eine ausführliche und regelmäßige Keyword-Recherche vom Vorteil. So erfahrt ihr zum Beispiel, dass viele nach „Waschstraße Bochum kurze Wartezeit“ googlen – und wisst genau, was ihr auf eurer Website aufführen solltet. - Gebt eure strukturierten Daten an
Über schema.org könnt ihr Google alle relevanten Daten über euch ausgelesen werden. Dadurch erfahren alle Suchmaschinen schnell das Nötigste über euch.
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