Kurz heruntergebrochen ist Blockchain die Technologie hinter den Buzzwords Bitcoin und Kryptowährung, die uns die letzten Monate mindestens genauso viel begleitet haben wie die verhasste Pandemie. Seinen Ursprung nahm Bitcoin in den 90ern bei dem großen Traum der Gruppierung Cypherpunks. Nein, nicht der mit diesem missglückten Videospiel, sondern der von einem digitalen Geldaustausch zwischen zwei Konsument:innen ganz ohne Zwischenschaltung. Konkret würde dieser Traum also die zentralen Datenbanken im Netz obsolet machen – und das sollte Bitcoin bei der Einführung im Jahr 2009 auch tatsächlich schaffen. Hier wird die digitale Währung nämlich als Dateipaket auf allen beteiligten Rechnern gleichzeitig gespeichert. So ist Hacken kaum möglich und das Geld frei von schmutzigen Bankgeschäften.
Ziemlich viel sogar! Mit Hilfe dieser Technologie kann nämlich nicht nur Geld sicher und digital getauscht werden, sondern auch allerlei anderer Spaß. Ein wichtiger Begriff an dieser Stelle ist NFT, kurz für Non Fungible Token. Und alle nur so: Hä? Konkret sind das Datensätze, die nicht austauschbar sind. Beispiel: Im Real Life unterscheiden sich verschiedene 5 Euro-Scheine nicht in ihrer Wertigkeit, NFTs aber eben schon. Und die können ganz unterschiedliche Dinge meinen: Videos, GIFs, Töne, Verträge oder eben ganze Songs können das Mit-Eigentum der Meistbietenden werden. So kommt etwas zurück in die Medienlandschaft, das im Streaming-Zeitalter wie ein Artefakt aus einer anderen Epoche klingt: Ressourcenknappheit. Und von der kann man natürlich profitieren. Immer noch zu ungreifbar? Hier mal ein paar Geschichten zum “Anhören”!
10. Tausendsassa strikes again: Fynn Kliemann bringt gleich 100 streng limitierte Jingles als NFT auf dem Ethereum-Blockchain heraus. Die Werte? Zwischen 1.000 und 50.000 € pro Stück!
Geld kann man mit der Technologie als Musiker*in also schonmal durchaus verdienen. Aber was ist denn sonst noch zu holen?
Durch die Blockchain-Technologie wären sämtliche Musiklizenzen weltweit gesichert und das ganz ohne komplexe und undurchsichtige Abrechnungsprozesse. Dadurch sind außerdem auch Lizenzverletzungen unwahrscheinlicher, da die Information jedes Musikstücks stets weitergetragen wird.
Dank sogenannter Smart Contracts kann die Musikindustrie demokratischer werden. So haben die Künstler:innen selbst die Macht über alle Informationen und Daten und sind nicht so sehr auf Majorlabels angewiesen.
Über Blockchain können Künstler:innen alles ganz einfach auf einen Blick laufen lassen: Lizenzeinnahmen, Streaming-Tantieme, Aufführungstantieme, Merch- und Tour-Einkünfte.
Der Schwarzmarkthandel von Tickets zu horrenden Preisen nutzt dann den Weiterverkäufer:innen nichts mehr. Veranstalter:innen könnten sogar Preisgrenzen verbindlich festlegen.
Start-Ups versuchen Streaming-Dienste zu etablieren, bei denen man dann nur für die Musik bezahlt, die man auch wirklich gehört hat.
Klingt super, oder? Aber natürlich haben NFTs und Blockchain wie jede Technologie auch ihre Schattenseiten. Und zwar unter anderem diese:
Wenn NFTs irgendwann immer so teuer verkauft werden, bestärkt das wieder das Gefühl, dass nur die Wohlhabenden ein Recht auf den Besitz von Musik haben. Kapitalismus in seiner Reinform zeigte sich dann auch im Musikbusiness wieder von seiner hässlichsten Seite.
Die Produkte der NFTs gibt es oft auch auf anderen Plattformen. So exklusiv ist das Material dann oft auch nicht, weswegen das Interesse auf Dauer vielleicht sinken wird.
Bisher sind Blockchain und NFTs richtige Klimakiller, da ungeheuerlich große Mengen an Daten übertragen werden müssen. Es gibt aber schon Bestrebungen, dies zu ändern.
NFTs können bislang oft nur gegen Ethereum, eine bestimmte Kryptowährung, gekauft werden.
So demokratisch und frei wie geplant wird das Musikbusiness hier nicht unbedingt ablaufen. Denn natürlich haben sich die großen Haie schon jetzt um ihren Einstieg in die Blockchain-Welt gekümmert. Allen voran: Warner Music.
Unser Fazit also: Blockchain als Struktur und NFT als neue Art Kunst zu teilen könnten der lang ersehnte Befreiungsschlag aus den Fängen der Streamingdienst-Verträge sein. Hier würden Künstler:innen im besten Fall basisdemokratisch alles selbst machen können und die Konsument:inen bezahlen wiederum das, was sie wirklich wollen. Ob dieser Traum wahr wird oder die Zukunft ausschließlich ohnehin schon reichen Menschen den Zugang zu einzigartigen Kunstwerken ermöglicht, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Wir bleiben am Ball.
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